Maria Tanbourgi,
„focus processual“,
Galerie Meyer Riegger Karlsruhe, 2014 D/E

Jörg Gelbkes Skulpturen entstehen oftmals in mehreren Phasen. Der Abdruck einer genormten vierkantigen Eisenstange beispielsweise wird in verschiedene Materialien wie Ton, Gelatine und Bronze umgeformt. Die Abgüsse werden über einen bestimmten Zeitraum hinweg Prozessen der Verformung unterworfen. Der Tonabdruck wird Luftgetrocknet, der Gelatineguss 10 Wochen eingegraben und einem natürlichen Verfall überlassen und der Bronzeguss dem Feuer ausgesetzt. Das verformte Material wird dann erneut in Metall gegossen. Die Risse des luftgetrockneten Tons oder die sich verflüssigende Form der Gelatine sind nun in Bronze fixiert. Der skulpturale Vorgang ist sehr stark von Material und Zeit geprägt und einem ungewissen Ausgang unterworfen. Der direkte Eingriff des Künstlers ist nur minimal.

Jörg Gelbke‘s sculptures are often developed in several phases. For instance the imprint of a standard-size, square iron rod, recast in different materials such as clay, gelatin and bronze. The castings are subjected to deforming processes over a certain period of time. The clay casting is air-dried, the gelatin casting is buried for 10 months, and the bronze cast is exposed to fire. The deformed material is then recast in metal. The cracks in the air-dried clay and the melted shape of the gelatin are now captured in bronze. The sculptural procedure is highly influenced by material and time, its outcome is subject to uncertainty. The direct intervention of the artist is only minimal.